Hot Hot Summer
Dieses Jahr hat der Sommer schon früh angefangen, zumindest was die heißen Temperaturen betrifft. Für unsere Fellnasen bedeutet das leider ziemlichen Stress. Auch wenn wir uns schon ewig gewünscht haben, dass der Regen und das triste Grau endlich verschwinden, wir bei Fibi & Karl sind absolute Sommerkinder, gibt es doch ein paar Dinge zu beachten, wenn die heiße Jahreszeit startet.
Zuerst ist es wichtig, dass ihr wisst, wie ihr schnell überprüfen könnt, ob euer Hund überhitzt ist. Hier die Symptome:
- sehr starkes Hecheln (häufig verbunden mit eingerollter und tiefroter Zunge)
- blasse Schleimhäute
- beschleunigter Pulsschlag
- schnelle und sehr flache Atmung
- glasiger Blick und die Augen können eingefallen wirken
- Erbrechen
- Erschöpfung, taumelnder Gang und Gleichgewichtsstörungen
- Krämpfe
- Bewusstlosigkeit
Versucht auf jeden Fall euren Hund anzusprechen, sollte er nicht mehr richtig reagieren können und auf die Ansprache nur noch schleppend folgen, ist das ein Zeichen, dass ihr ihm unbedingt helfen müsst.
Was könnt und müsst ihr tun, wenn euer Hund überhitzt.
- Versucht den Hund so schnell, wie möglich aus der Hitze zu bringen. ABER: fahrt auf keinen Fall mit einem warmen Auto los, das würde dem Hund den Rest geben. Stellt sicher, dass ein Auto gut durchgelüftet und abgekühlt ist, bevor der Hund transportiert wird. Ein Schattenplatz, am besten auf kühlen Steinen muss dann zunächst reichen. Lasst den Hund dorthin laufen, wenn er kann, auch wenn es sehr langsam ist.
- Habt immer genug Wasser dabei, dass ihr eurem Hund immer wieder anbietet! Das Hecheln verbraucht sehr viel Energie und auch Wasser. Eine zu große Menge zu schnell auf einmal ist nicht gut für den Hund, gießt immer wieder in eine Schale nach und bietet das Wasser in Abständen an. Der Hund sollte auf jeden Fall so viel trinken können, wie er will (nur nicht zu schnell!). Das Wasser sollte nicht eiskalt sein! Wenn der Hund kein Wasser will, versucht es ihm nicht zwanghaft einzuflößen. Durch das Hecheln kann das Wasser in die Lunge gelangen!
- Versucht zu den größten Hitzezeiten nur so kurz, wie möglich draußen zu sein. Auch wenn euer Hund gerne spielen möchte, erlaubt es ihm nur in den kühleren Morgen- und Abendstunden.
- Auch in der Wohnung sollte der Hund immer die Möglichkeit haben sich den kühlsten Platz zu suchen und IMMER Zugang zu frischem Wasser zu haben. Keine Eiswürfel in das Wasser! Passt mit den Kühldecken auf, denn wenn diese zu lange in der Wärme liegen, heizen sie sich auf und wirken absolut kontraproduktiv. Wir nehmen zur Abkühlung Handtücher, die mit kalten Wasser durchnässt sind und dann auf den Boden gelegt werden. Fibi & Karl legen sich dann freiwillig darauf und kühlen sich etwas ab.
- Wenn ihr euren Hund mit zu einem See, Bach, Fluss oder Meer nehmen könnt, dann ist das super! Passt aber auf, dass es auch dort in der Sonne viel zu warm für euren Hund ist und ihr immer dafür sorgt, dass er in den Schatten kann (und auch geht) und frisches Wasser (kein Salzwasser!) für ihn bereit steht.
- Sollte euer Hund schon sehr aufgeheizt sein, passt auf, dass er nicht einfach in ein kühles Gewässer rennt. Er will sich wahrscheinlich erfrischen und abkühlen, aber das kann sehr gefährlich werden. Der Kälteschock kann zu einem Herzstillstand führen und/oder euer Hund kann bewusstlos werden und ertrinken.
- Wenn ihr euren Hund im Garten oder zu Hause oder in einer anderen Umgebung mit Wasser erfrischen wollt, dann kippt niemals einfach Wasser über ihn! Fangt bei den Pfoten an und arbeitet euch dann langsam nach oben. Wir stellen Fibi & Karl an sehr heißen Tagen in die Badewanne und machen das Wasser langsam an und lassen ein bisschen einlaufen. Dann werden beide über die Beine und den Bauch nach oben vorsichtig nass gemacht.
- Informiert euch, wie ihr die stabile Seitenlage bei eurem Hund einrichtet. Ein Beispiel findet ihr z.B. hier.
- Beachtet, dass ihr euren Hund immer sichert, also anleint und festhaltet, zur Not auch einen Maulkorb anlegt (nur im absoluten Notfall!), da euer Hund in einer Schocksituation davonrennen kann und die Gefahr groß ist, dass er auf eine Straße kommt oder in eine andere gefährliche Situation.
- Passt beim Spazierengehen immer auf, dass ihr nicht über zu heiße Asphaltflächen lauft. Das kann nicht nur schmerzhaft sein, sondern führt auch zu einer noch schnelleren Überhitzung des Hundes, da die Pfoten entscheidend zur Wärmeregulierung sind.
- Ganz wichtig, so wie in jeder anderen Schocksituation, die euer Hund erleidet: Seid für ihn da! Vermeidet jeden Stress für den Hund und beruhigt den Hund. Zeigt dem Hund, dass er sich auf euch verlassen kann und nicht in Panik verfallen muss.
Noch ein Hinweis zu Hunden in geparkten Autos:
Das ist absolut falsch und verdient ganz und gar keine Rechtfertigung. Nicht für 1 Stunde, nicht für 5 Minuten, nicht für 1 Minute! Gar nicht!
Was tun, wenn ihr einen Hund in einem geparkten Auto seht?
Wenn genau zu erkennen ist, wo sich der Besitzer aufhält, z.B. Restaurant, Hotel, Supermarkt… dann ausrufen lassen und klar machen, dass es sich um einen Notfall handelt. Wartet dann einen Moment, ob sich jemand meldet.
Solltet ihr dann die Polizei einschalten? Ja! Absolut ja! Beschreibt die Lage und auch die Lage des Hundes. Fragt sehr genau nach, wann jemand bei euch und dem Hund sein kann und fragt gegebenenfalls nach, ob ihr ein Fenster einschlagen dürft, um den Hund zu befreien! Ganz wichtig: ihr müsst die gesamte Situation sehr genau dokumentieren! Schaut auf die Uhr, sobald ihr den Hund entdeckt. Speichert euch diese Uhrzeit und folgende in euer Handy ein. Wann habt ihr den Halter ausrufen lassen? Wie lange habt ihr dann gewartet? Wie geht es dem Hund? Wenn ihr ein Handy mit Kamera habt, macht zwischendurch Bilder. Es müssen keine instagramfähigen Bilder sein! Man erinnert sich am Ende aber sehr schlecht an Details und Hundehalter, die ihrem Hund so etwas antun, haben vielleicht auch kein Verständnis dafür, dass ihr die Scheibe ihres Autos eingeschlagen habt. Begebt euch nicht in Gefahr, wenn ihr euch nicht sicher fühlt, ruft die Polizei an und gebt den Ort und das Kennzeichen durch. Das kann jeder und immer tun!
Es mag euch wie eine Ewigkeit vorkommen, aber nervt den Polizeinotruf lieber alle 2 Minuten, als zu früh das Auto aufzubrechen.
Noch ein kleiner Tipp, wenn ihr euch gezwungen fühlt (nur im extremen Notfall!!) die Scheibe einzuschlagen: nehmt nicht die Front- oder Heckscheibe, ein Seitenfenster lässt sich sehr viel einfacher einschlagen (und auch ersetzen). Versucht nicht den Hund durch das Fenster zu befreien, er könnte sich an den Scherben verletzen. Öffnet (alle!) Türen und befreit den Hund. Vergesst nicht den Hund zu sichern, damit er nicht weglaufen kann.
Versucht während der gesamten Situation Zeugen zu sammeln, die den gesamten Handlungsablauf bestätigen können.
Quelle: erste Hilfe beim Hund
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